Regie im Doppelpack

Regie im Doppelpack

Die Laienspielschar geht neue Wege. Der erfahrene Regisseur Hannes Rupprecht bekommt Unterstützung von Theaterneuling Christian Mayerhöfer. Das Ergebnis ist am 17. November im Pfarrheim zu sehen.

Hannes Rupprecht und Christian Mayerhöfer führen Regie.

Bild: Lowak

von Michaela Lowak

Die Truppe bringt das Stück „Der Bockerer oder D’Schellensau sticht“ auf die Bühne. Die Handlung versetzt die Zuschauer in die Nazizeit und erzählt wie Metzgermeister Karl Bockerer, ein eher unpolitischer Mensch, unangepasst, bodenständig und störrisch sich selbst und seinen Freunden treu bleibt.

In die Rolle des Bockeres schlüpft Hanns Rupprecht (66). „Schon allein deshalb bin ich froh darüber, dass ich Hilfe bekommen habe“, erzählt der langjährige Theatermann. Ihm zur Seite steht der 37-jährige Christian Mayerhöfer, der sich bis jetzt bei der Laienspielschar vor allem ums Filmen gekümmert hat. Seine Kurztrailer, die er während der Proben dreht, sind auf Facebook zu sehen und sollen das Publikum animieren, die Aufführung anzuschauen. Zum Verein kam er vor einigen Jahren. „Theater hat mich schon immer interessiert“, erzählt er.

Mayerhöfer kümmert sich nicht nur um die Regie, sondern auch ums Bühnenbild. „Das wird fabelhaft“, lobt Rupprecht. Das Publikum darf sich auf sieben Bilder freuen. Zwischen den Szenen unterhalten Sängerin Monika Burkhard und German Beer am Klavier die Zuschauer mit alten Liedern wie Marlene Dietrichs „Unter der Laterne“. Außerdem werden Originalfilme aus der Wochenschau gezeigt.

Immer wieder widmen sich die Laienspieler kritischen Themen. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass diesmal die Nazizeit im Fokus steht. „Wir haben es als passend empfunden. Vor allem jetzt, in einer Zeit, in der rechtes Gedankengut wieder aufkommt“, sagt Rupprecht. „Außerdem wollten wir etwas moderneres spielen“, fügt Mayerhöfer hinzu. Bevor die Entscheidung zugunsten des „Bockerers“ fiel, sei im Verein natürlich diskutiert worden. Fragen wie „Können wir eine Hakenkreuzfahne aufhängen?“ oder „Dürfen wir in SS-Uniformen auf der Bühne stehen?“ seien aufgetaucht. „Ich haben mich jedoch bei einem Juristen erkundigt. Das ist kein Problem. Schließlich spielen wir ein Anti-Nazistück.“

Schon wie beim „Biberpelz“ vor zwei Jahren werden die Darsteller Oberpfälzer Dialekt sprechen. Die Regisseure haben die Handlung kurzerhand von Österreich in eine Kleinstadt in der Oberpfalz versetzt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch bei uns damals solche Charaktere wie den Bockerer gegeben hat“, ist sich Rupprecht sicher.

Dass Christian Mayerhöfer im wahren Leben ebenfalls als Metzger arbeitet, ist Zufall. „Nein, eher Fügung“, schmunzelt der Theaterneuling. „Aber viel von der Materie findet sich eh nicht im Stück.“ Rupprecht widerspricht: „Doch, bei kleinen Feinheiten hat mir Christians Wissen schon geholfen, zum Beispiel wie man die Schürze richtig anzieht.“

Der Schweinskopf, den Rupprecht auf dem Werbeplakat auf dem Schoß hat und der auch im Stück vorkommt, ist echt. Dafür muss aber nicht jedes Mal ein Schwein geschlachtet werden. „Gut präpariert hält sich der Kopf durchaus einige Wochen“, verrät der Fachmann.

In den Hauptrollen spielen neben Rupprecht als Bockerer Renate Schönberger (Ehefrau), Simon Mauerer (Sohn Hansi), Peter Budnik als Freund Harzinger und Moritz Müller (Dr. Rosenblatt). Außderdem sind dabei: Markus Hampl, Wolfgang Lange, Lena Schulze, Andrea Kunz, Karlheinz Budnik, Ludwig Müller und Matthias Schönberger.

Premiere feiert das Stück am Samstag, 17. November, um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Weitere Termine sind der 18. (18 Uhr), 24. (19.30 Uhr) und der 25. November (19.30 Uhr). Karten im Vorverkauf gibt es bei Elektro Hecht und bei NT-Ticket.(Michaela Lowak, Der Neue Tag)

 

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