50 Jahre Laienspielschar

50 Jahre Laienspielschar

Leidenschaft auf der Bühne

 Bertwin Fleck (links) gehört zu den Gründungsmitgliedern, die 1968 die Laienspielschar ins Leben gerufen haben. Mit Hans Kistenpfennig (rechts) stand er 1978 in dem Stück 's'Fenstler' auf der Bühne. Bild: exb
Bertwin Fleck (links) gehört zu den Gründungsmitgliedern, die 1968 die Laienspielschar ins Leben gerufen haben. Mit Hans Kistenpfennig (rechts) stand er 1978 in dem Stück „s’Fenstler“ auf der Bühne. Bild: exb

An seine erste Rolle 1968 als Arzt im Stück „Der Wunderdoktor“ kann sich Bertwin Fleck noch gut erinnern. Das Theaterspielen macht ihm auf Anhieb Spaß, deshalb kann er der Idee von Hannes Rupprecht nur zustimmen: „Wir gründen eine Laienspielschar.“

Fleck war damals 18 Jahre alt, Rupprecht 2 Jahre jünger, als sie die Laienspielschar aus der Taufe gehoben haben. „Das Interesse war groß, viele wollten mitmachen“, erinnert sich Fleck, heute Vorsitzender der engagierten Theatertruppe. Auch nach 50 Jahren hat die Laienspielschar nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Das Ansehen des Vereins endet nicht an der Stadtgrenze, sondern lockt jährlich Besucher aus gesamten Region zu den Aufführungen.

Seit 1968 standen die Windischeschenbacher Schauspieler 38 Mal auf der Bühne. „In den ersten Jahren haben wir alle 2 Jahre im Pfarrheim gespielt“, blickt Fleck zurück. Auf dem Programm standen „Die zwei Halbschönen“, „Das Heiratsgenie“, „Ritter Unkenstein“ oder „Das Verlegenheitskind“. Das Stück „s’Galgenkatherl“, das Dr. Färber aus Regensburg 1952 eigens für die Stadterhebung geschrieben hat, kommt 1977 erstmals zu Aufführung. 1987 greifen die Laienspieler diese Idee wieder auf – allerdings zum ersten Mal im Burghof. Der damalige Bürgermeister Kurt Döllinger war dieser Idee nicht abgeneigt und auch das Publikum strömt in Scharen herbei.

Souffleuse vergessen

Der Erfolg des Freiluftspiels schreit nach einer Wiederholung. Seitdem wechseln die Laienspieler zwischen dem Pfarrheim und dem Burghof hin und her. Nicht immer machte das Wetter, was es sollte. „Wie oft haben wir bange Blicke in den Himmel geworfen“, denkt Fleck zurück. Ein Abend ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. „Es hat in Strömen geregnet, geblitzt und gedonnert. Alle haben sich in den Schafferhof geflüchtet.“ Nur an die Souffleuse Karin Malzer hat niemand mehr gedacht. Sie saß in ihrem Kasten zwar im Trockenen, doch da sie sich aus der Holzkonstruktion nicht selbst befreien konnte, musste sie abwarten, bis der Wetterspuk vorbei war. „Sie ist zwar nicht nass geworden, hat sich aber vor dem Gewitter sehr gefürchtet“, erzählt der Vorsitzende.

Keinen Klamauk

Manche Stücke schafften es in all den Jahren mehrmals auf den Spielplan. Dazu zählt auch der „Brandner Kasper“. „Norbert Neugirg war einmal unser Boandlkramer. Jetzt hat er leider keine Zeit mehr dafür“, bedauert Fleck. Für die Laienspieler war es immer wichtig, keinen reinen Klamauk auf die Bühne zu bringen, sondern gut ausgewählte Handlungen zu zeigen. „Ernsthafte Stücke können auch lustig sein“, behauptet der Schauspieler. „Die Leute honorieren das auch“, spricht er aus Erfahrung.

Als Flecks Lieblingsstück in all den Jahren kristallisierte sich die „Feuerzangenbowle“ heraus. „Die Rolle des Direktor Knauer war meine Paraderolle“, schwärmt er. Für die Zukunft schwebt ihm ein Kinderstück vor. „Vielleicht Frau Holle oder Hänsel und Gretel“, wünscht sich der leidenschaftliche Laienspieler.

Auch für 2018 steht die Wahl schon fest. „Der Bockerer“ spielt in der Zeit des Dritten Reichs. Von Hannes Rupprecht überarbeitet, darf sich das Publikum sowohl auf lustige als auch auf ernste Passagen freuen.

Treffen zum Jubiläum

Das Jubiläum „50 Jahre Laienspielschar“ soll mit einem Treffen der Generationen gefeiert werden. Alle, die in den vergangenen Jahrzehnten in irgendeiner Weise am Erfolg mitgeholfen haben, ob vor der Bühne oder hinter der Bühne, sind am Samstag, 21. April, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim St. Emmeram eingeladen. Es wird ein Film gezeigt und eine Bildercollage ausgestellt. (mic)

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