Vorsitzender Bertwin Fleck (hinten, Mitte) mit Urgesteinen der Laienspielschar. Von links: Karin Malzer, Christa Wolf, Hannes Rupprecht, Ehrenmitglied Hans Kistenpfennig, Susi Peter, Rosi Sammet und Hans Birkner. Bilder: wrt
Die Begeisterung für das Theaterspielen ist keine Frage des Alters. Auch bei den jüngeren Jahrgängen hat es nicht an Attraktivität verloren. Das zeigt das Publikum beim Generationentreffen im Pfarrheim.
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Laienspielschar“ hatte man alle ins Pfarrheim eingeladen, die in den vergangenen Jahrzehnten vor oder hinter der Bühne engagiert waren und – jeder auf seine Art und Weise – zum Gelingen der Aufführungen und zur Erfolgsgeschichte des Vereins beigetragen hatten. Vorsitzender Bertwin Fleck begrüßte unter den Gästen quer durch alle Altersstufen auch Bürgermeister und aktives Mitglied Karlheinz Budnik, Stadtpfarrer Hubert Bartel, Pfarrer Thomas Senft und Ehrenmitglied Hans Kistenpfennig.
Fleck bezeichnete Kistenpfennig als Urgestein. Für ihn persönlich sei er in jungen Jahren ein großes Vorbild gewesen. Pfarrgemeinderat Adam Hoch habe damals das Theaterspielen initiiert. 1968 startete die Truppe mit dem „Wunderdoktor“. Im Rückblick stellte Fleck fest, dass die 50 Jahre schnell vergangen seien.
Er erinnerte an viele Aktive der Anfangszeit und langjährige Mitglieder. So nannte er Hannes Rupprecht und Souffleuse Karin Malzer oder Hans Birkner. Als Experte des Bühnendienstes hab er sich allerhand Raffinessen ausgedacht, um technische Probleme zu lösen. Sein Spitznamen „Rambinio“ sei aus der Aufforderung entstanden, die Bühne abzuräumen: „Ram Bühne oo“.
Fleck betonte, dass der Erfolg stets nicht nur den Spielern zuzuschreiben war. Auch die Leute hinter den Kulissen hätten einen guten Teil dazu beigetragen. So sei beispielsweise Gerlinde Schedl für die Kostüme zuständig, Hermann und Erich Sperber für den Bühnendienst.
Der Vorsitzende der Laienspielschar verglich die funktionierende Truppe mit einer Uhr: das Pendel gibt die Richtung an, aber die Räder müssen sich verzahnen. „Nur wenn viele engagierte Mitglieder ihren Beitrag leisten, kann das Projekt erfolgreich sein.“ In 50 Jahren habe man 38 Theaterstücke aufgeführt – im Windischeschenbacher Pfarrheim und auf der Freilichtbühne in Neuhaus. Verschiedene Male habe man auch auswärts gespielt und bei befreundeten Theatergruppen Gastrollen übernommen.
Im kleinen Saal des Pfarrheims waren Bilderwände zu sehen, die Aufnahmen aus den vergangenen fünf Jahrzehnten zeigten. Bei dem einen oder anderen Akteur wurde gerätselt, wer der junge schlanke Mann mit vollem Haarwuchs sei. Amüsiert stellten die Laienspieler fest, dass zwar der Umfang gewachsen und die Haarpracht geschwunden, die Theaterleidenschaft aber bei den Akteuren über die Jahre geblieben sei.
Ludwig Müller hatte einen Film zusammengestellt, der einen Querschnitt durch die Aufführungen des halben Jahrhunderts Theatergeschichte in der Stadt zeigte. Darin kamen sowohl Vorsitzender Fleck als auch Schauspieler und Regisseur Hannes Rupprecht zu Wort.
Fleck erinnerte sich lebhaft an das „Galgenkatherl“ und nannte als seine Lieblingsstücke den Brandner Kaspar und die Feuerzangenbowle. Rupprecht wertete besonders positiv, dass man sich auch an anspruchsvolle Stücke herantraue und diese stets erfolgreich gemeistert habe. „Theater ist gespieltes Leben.“ Die Laienspielschar wird weiter dafür sorgen, dieses genial auf die Bühne zu bringen, versprachen die Verantwortlichen.
Beitrag: Inge Würth – Der Neue Tag