Inhalt 2007

Wir haben uns für die Saison 2007 den bairischen Hiasl auf die Burg Neuhaus geholt. Dabei wollten wir keinesfalls das Leben dieses Volkshelden detailgetreu nachzeichnen. Vielmehr haben wir uns einen Hiasl erschaffen, wie er auch durch die Wälder des Oberpfälzer Waldes gezogen sein könnte. Erzählt wird die Geschichte „unseres Hiasls“ vom „Lissaboner“ in fünf Bildern. Dieser Lissaboner ist ein vagabundierender Bäckergeselle, der es bei seinen Wanderungen bis nach Lissabon gebracht hat.
Und all seine Erinnerungen und Phantasien werden auf der Bühne Gestalt annehmen, bevor sie wieder im Dunkeln der Geschichte verschwinden. All die Wildschützen und Taugenichtse, adelige Herren und edle Damen, Bauern mit ihren zahlreichen Kindern, Wirte und fesche Wirtstöchter, kurfürstliche Jäger mit ihren Schergen und viele andere Zeitgenossen. Allen voran aber der bairische Hiasl, wie er ihn in seiner Erinnerung bewahrt hat. Tollkühn und verwegen, ein Beschützer der Bauern und Armen, mit einem Gerechtigkeitssinn bis zum Fanatismus und einem unbändigem Freiheitsdrang.
Dieser Freiheitsdrang wird ihn am Ende buchstäblich unter die Räder der damaligen Gesetze und in den Tod bringen. Aber vorher wird er mit unserem Lissaboner und all den anderen Spießgesellen aus seiner Räuberbande einige Abenteuer zu bestehen haben.

Über den bairischen Hiasl

Wildschütz und Räuberhauptmann
Der bairische Hiasl, Urbild der Wilderer, besaß unbändige körperliche Kräfte, war schlau wie ein Fuchs, kühn und furchtlos und der beste Schütze weit und breit. Geboren wurde er am 3. Sept. 1736 in Kissing bei Friedberg, in der Nähe von Augsburg als Sohn eines Tagelöhners und Gemeindehirten. Im Grunde seines Herzens war er ein gutmütiger Mensch, Freund der Armen und Bauern, dem sein natürliches Rechtsgefühl sagte, dass das Wild allen Menschen gleichermaßen gehöre.
Immer mehr in die Enge getrieben, wandelte sich Hiasls Charakter. Verlangte er anfangs von seinen Bandenmitgliedem noch ein edelmütiges Verhalten, so wurden seine Handlungen immer grausamer, bis er letztendlich sogar den Bauern unheimlich wurde. Erst eine Übermacht an Soldaten konnte ihn gefangen nehmen, und er musste einen schrecklichen Tod erleiden. Soweit zur historischen Person.
Schon bald nach seinem Tod sind Lieder, Theaterstücke und Bücher über den ihn verfasst worden. Bis herauf in unsere Zeit.
Auch wir haben uns fiir die diesjährige Theatersaison den bairischen Hiasl auf die Burg Neuhaus geholt. Dabei wollen wir keinesfalls das Leben dieses Volkshelden detailgetreu nachzeichnen. Vielmehr haben wir uns einen Hiasl erschaffen, wie er auch durch die Wälder des Oberpfalzer Waldes gezogen sein könnte.
Erzählt wird die Geschichte „Unseres Hiasls“ vom „Lissaboner“ in fünf Bildern.
Dieser Lissaboner ist ein vagabundierender Bäckergeselle, der es bei seinen Wanderungen bis nach Lissabon gebracht hat. Vor langen Jahren hat er das ehrbare Handwerk der Bäcker an den Nagel gehängt, weil ihm das Toagkneten zu dumm wurde, noch dazu in der Nacht „wenn d‘ Weiber Zeit ham‘ “, wie er einmal im Stück sagen wird. Seitdem hat er sich der Wilderei und dem Vagabunden-leben verschrieben. Dieser Hallodrie sitzt lange Zeit nach Hiasls gewaltsamen Tod im Wirtsgarten des Erdhofs (oder ist es der Schafferhof in Neuhaus) und erinnert sich, das ihm der bairische Hiasl hier vor vielen Jahren zum ersten mal über den Weg gelaufen ist. Daraufhin schloss er sich ihm an, bevor er wieder seine eigenen Wege ging. Und wenn Sie zu uns auf die Naturbühne der Burg Neuhaus kommen und sich ein paar Stunden Zeit nehmen, wird er ihnen seine Geschichte mit dem bairischen Hiasl erzählen.
Und all seine Erinnerungen und Phantasien werden auf der Bühne Gestalt annehmen, bevor sie wieder im Dunkel der Geschichte verschwinden. All die Wildschützen und Taugenichtse, adeligen Herren und edlen Damen, Bauern mit ihren zahlreichen Kindern, Wirte und fesche Wirtstöchter, kurfürstliche Jäger mit ihren Schergen und viele andere Zeitgenossen.
Allen voran aber der bairische Hiasl, wie er ihn sich in der Erinnerung bewahrt hat. Tollkühn und verwegen, ein Beschützer der Bauern und Armen. Kraftstrotzend und selbstbewußt, mit einem Gerechtigkeitssinn bis zum Fanatismus und einem unbändigen Freiheitsdrang. Dieser Freiheitsdrang wird ihn am Ende buchstäblich unter die Räder der damaligen Gesetze und in den Tod bringen.
Aber vorher wird er mit unserem „Lissaboner“ und all den anderen Spießgesellen aus seiner Räuber-bande, einige Abenteuer bestehen. Diese Unternehmungen werden uns zum Nachdenken, aber auch zum herzhaften Lachen bringen. Und wenn die Gestalten seiner Räuberbande oft weniger der historischen Wahrheit entsprechen, sondern gelegentlich den Figuren der Räuber- und Indianerspiele unserer Kindheit ähneln, die wir damals mit viel Ernsthaftigkeit dargestellt haben so möge es uns der bairische Hiasl nachsehen.
Wenn wir dann am Ende unseres Spiels gemeinsam mit dem bairischen Hiasl am Schafferhof bei einem Glas Zoigl sitzen (oder ist es der Wirtsgarten am Erdhof) und zu dem Fazit kommen: Unser bairischer Hiasl, ,,a‘ Hund war er schon“, so sind wir seinem historischen Vorbild mehr als gerecht geworden.
Laienspielschar Windischeschenbach
Uraufführung am 20. Juli 2007

 

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