„Die Medaille“
von Ludwig Thoma
“Gute, derbe Satire, frische Natürlichkeit, Heiterkeit”, empfahl damals der Theaterreformer Thoma den Münchner Bühnen. Dieses Rezept setzte er selbst gleich in die Tat um und schrieb den Schwank “Die Medaille”, die am 14. April 1900 druckfertig vorlag und ein Jahr danach am Münchner Residenztheater mit großem Eifer uraufgeführt wurde.
Thomas gut beobachtete Milieuschilderung zeigt auf satirische Weise die Kluft zwischen dem Beamtentum und den von ihr Regierten auf.
Dem Amtsdiener Neusigl soll für langjährige Dienste die silberne Verdienstmedaille verliehen werden. Im Hause des Bezirksamtmanns Kranzeder wird gegen den Willen der Ehefrau ein entsprechendes Fest vorbereitet, zu dem neben dem Jubilar auch einige Ökonomen, oder besser gesagt Bauern, eingeladen werden. Schließlich soll der erwartete Regierungsdirektor Steinbeißel sehen, dass man im Hause Kranzeder auch mit den unteren Schichten “guten Umgang” pflegt. Als besagter Regierungsdirektor endlich erscheint, ist das Fest bereits aus allen Fugen geraten.
Charaktere | Darsteller |
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Steinbeißel, Regierungsdirektor | Bertwin Fleck / Josef Prucker |
Heinrich Kranzeder, Bgl. Bezirksamtmann | Karlheinz Budnik |
Amalia, seine Frau | Silvia Sperber |
Karl von Hingerl, Assessor | Markus Hampl |
Jakob Lampl,Metzgermeister | Gerald Wildgans |
Josef Hahnrieder,Ökonom | Ludwig Müller |
Johann Grubhofer, Ökonom | Matthias Schönberger |
Josef Merkl | Thomas Weiß |
Anton Häberlein, Lehrer | Moritz Müller |
Peter Neusigl, Bezirksamtsdiener | Peter Budnik |
Walburga Neusigl, seine Frau | Renate Schönberger |
Babette, Dienstmädchen | Ramona Schricker |
Anna, Dienstmädchen | Karin Prucker |